„Nett hier. Aber waren Sie schon mal in Widdenung?“ Die SPD Bühl nahm im Rahmen eines „SPD vor Ort“ Termines die Frage des Kühlschrankaufklebers der örtlichen Feuerwehr ernst, fuhr nach Weitenung und war entsprechend beeindruckt. Unter der kundigen Führung der Ortsvorsteherin Birgit Lorenz ging es vom Anbau der Rheintalhalle über das Heimatmuseum und ein Storchennest vorbei an der nicht mehr existenten Sparkasse zur Feuerwehr, die mitten im Ort eher eingeklemmt liegt.

Die Genossen bestaunten die großzügige und barrierefreie Erweiterung der Rheintalhalle. Die Räumlichkeiten werden seitens der Vereine und verschiedenster Organisationen als Top-Tagungslocations eifrigst nachgefragt. Christian Müller, 1. Stellvertreter der Ortsvorsteherin, präsentierte den Boden der großen Halle. Er zeigt in deutlichen Wellen seinen maroden Unterbau, der dringend saniert werden muss. Gewünscht ist ein Mehrzweckboden, um einen zusätzlichen Schutzboden zu vermeiden. Denn dieser müsste nicht nur immer wieder installiert sondern auch aufwändig zwischengelagert werden.

Das liebevoll eingerichtete Heimatmuseum mit passendem Bauerngarten befindet sich gleich um die Ecke, wird von einem Förderverein betreut und öffnet regelmäßig wie auch nach Vereinbarung. Nachdem auch die Filiale der Sparkasse schloss gibt es keine Bank, ja nicht einmal einen Geldautomaten, mehr in Weitenung. In einem Neubaugebiet in Richtung Steinbach ist jetzt die Ansiedlung verschiedener kleiner Geschäfte geplant, zudem sollen dort Mehrgenerationenwohnprojekte realisiert werden – man darf gespannt sein!

Beim im Ortskern selbst gelegenen Rathaus ist das Dach undicht: Bisweilen regnet es durch bis auf die Schreibtische. Doch die gründliche Reparatur gestaltet sich schwierig. Ein ganz besonderer „Mieter“ hat ausgerechnet direkt auf diesem Dach sein Nest gebaut und ist selbst mit dem Angebot eines attraktiven Ausweichquartiers nicht zum Umzug zu bewegen. Als Dauermieter genießt er besonderen Kündigungsschutz, als Storch ist ihm sein Horst bis in den Herbst sicher. Doch dann macht Weitenung Eigenbedarf geltend …

Grade um die Ecke liegt das Feuerwehrhaus – eingeklemmt zwischen den Nachbargebäuden und der starkbefahrenen Straße. 34 Männer und Frauen setzen sich für die Sicherheit des Ortes ein, doch im Haus selbst herrscht drangvolle Enge. Schwarz- und Weißbereich sind nicht getrennt, das 22 Jahre alte Fahrzeug nimmt fast die gesamte Halle ein. Der Abteilungskommandant Tobias Frank und der Schriftführer Sebastian Gasperini betonten, man hoffe dringend auf einen baldigen Neubau mit verbesserten Bedingungen. Die Abteilung stehe jederzeit bereit, die strategisch wichtige Nähe zur Autobahn einzubringen. Man sei immerhin um fast 10 Minuten und damit deutlich schneller vor Ort als die Kollegen aus der Kernstadt.
 
Ein zentrales Problem für Weitenung ist der Durchgangsverkehr. Durch die relativ engen Straßen mit den scharfen Kurven wälzen sich die Laster der Speditionen des Baden-Airparks: Eine Gewichtsbeschränkung gibt es nicht. Ein unhaltbarer Zustand für alle Fußgänger, für Kinder und Radfahrer, die nicht einmal durch eine 30km Zone zumindest etwas geschützt sind. 

Die SPD Bühl hat die Tour durch „einen der schönsten Ortsteile Bühls“ sehr genossen und versprach, sich gerne für eine noch weitere Attraktivitätssteigerung einzusetzen.